Reframing
Reframing bezeichnet den bewussten Wechsel des Bedeutungs- oder Kontextrahmens, in dem eine Erfahrung oder Aussage bewertet wird. Durch die neue „Rahmung“ verändert sich die emotionale Wirkung: Ein Misserfolg wird zum Lernexperiment, Kritik zur Entwicklungschance. Die Technik nutzt Erkenntnisse aus Kognitiver Verhaltenstherapie, NLP und lösungsfokussiertem Coaching und hilft, automatische Stressreaktionen zu unterbrechen, Problemlösungsenergie zu aktivieren und kreative Optionen sichtbar zu machen.
Solo-Selbstständige nutzen Reframing, um Rückschläge in Markttests als Daten zu deuten, Preisverhandlungen als Wert-Dialog zu betrachten oder Lampenfieber als Zeichen für Einsatz umzudeuten. Die Wirksamkeit steigt, wenn neue Bedeutungsrahmen konsequent sprachlich verankert und in Mikrohandlungen (z. B. Feedback einholen, To-do anpassen) überführt werden.
Tipp:
Wenn Du gerade dabei bist, Dein Angebot oder Deine Website neu zu gestalten, kannst Du direkt ein paar Reframing-Methoden ausprobieren. Anstatt „Kosten“ zu schreiben, formuliere es beispielsweise als „Investition in deine Weiterentwicklung“. Oder aus „Problemlösung“ wird „Schmerzfrei sitzen“.
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Häufig gestellte Fagen (FAQ) zum Reframing
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Reframing heißt, denselben Sachverhalt in einem anderen Licht zu sehen.
Beispiel 1: „Ich habe einen Kunden verloren“ wird zu „Ich habe Kapazität, meinen Idealkunden noch besser zu bedienen“.
Beispiel 2: „Deadlines setzen mich unter Druck“ wird zu „Deadlines geben meinem Projekt klare Struktur“.
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Die Methode folgt drei Schritten:
Aktuellen Bedeutungsrahmen formulieren („Dieser Fehler beweist Inkompetenz“).
Neuen Kontext oder Nutzen suchen („Der Fehler zeigt, wo der Prozess Lücken hat“).
Neue Interpretation sprachlich fest verankern und mit Handlung koppeln („Ich schließe die Lücke mit einer SOP“).
Durch Wiederholung wird die neue Bewertung zum automatischen Denkmuster.
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Problematische Ansätze: toxische Positivität („Alles ist immer gut“), Leugnen objektiver Risiken oder Reframing für andere, ohne deren Zustimmung. Unpassende Rahmen können Vertrauen zerstören, wenn reale Sorgen bagatellisiert werden.
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„Welche Lernchance steckt hier?“
„Wie würde eine Kundin mit frischem Blick das Problem deuten?“
„Welcher Vorteil könnte in dieser Einschränkung liegen?“
„Welche Geschichte erzähle ich gerade – und gibt es eine hilfreichere?“
Solche Fragen lenken Aufmerksamkeit auf alternative Deutungen und öffnen Raum für konstruktive Handlungsschritte.