Minimum Viable Product (MVP)
Ein Minimum Viable Product ist die kleinstmögliche Version eines Angebots, mit der sich reale Kundenprobleme testen und erste Einnahmen erzielen lassen. Es enthält nur jene Funktionen, die nötig sind, um Nutzen zu liefern, Feedback einzusammeln und die Marktannahmen zu validieren. Das kann sowohl, ein physisches Produkt, Software oder ein Dienstleistungsangebot sein.
Durch begrenzten Funktionsumfang sinken Entwicklungszeit, Kosten und Risiko, während echte Nutzerdaten schneller Aufschluss darüber geben, ob die Idee tragfähig ist. Iteratives Verbessern auf Basis dieser Daten verkürzt den Weg zum Product-Market-Fit und verhindert, dass Kapital in Features fließt, die niemand braucht. Gerade Solo-Gründer gewinnen so messbare Beweise für Investoren oder Banken, bevor sie größer skalieren.
Hinweis:
Es kann sich niemand leisten, Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, die niemand braucht. Deshalb empfehle ich, in kleinen Iterationen zu arbeiten und Feedback einzuholen, um schnell „zu scheitern” bzw. um schnell Erfahrungen und Daten zu sammeln.
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Häufig gestellte Fagen (FAQ) zum Minimum Viable Product (MVP)
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Ein MVP bietet genau genug Funktionalität, damit erste Nutzer das Hauptproblem lösen können und bereit sind, Feedback oder Geld zu geben. Alles, was nicht für Nutzen oder Lerneffekt erforderlich ist, bleibt außen vor.
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Kein Schnellschuss ohne Qualitätskontrolle, kein Prototyp ohne reale Nutzer und kein voll ausgebautes Endprodukt. Wenn ein Feature weder Kundennutzen noch Lernwert liefert, gehört es nicht ins MVP.
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Dropbox startete mit einem kurzen Demo-Video, das das Konzept veranschaulichte.
Airbnb begann als einfache Website mit Fotos der eigenen Wohnung, um Nachfrage für Kurzzeit-Vermietung zu prüfen.
Ein Berater verkauft erst ein PDF-Leitfaden gegen Bezahlung, bevor er einen umfangreichen Online-Kurs aufbaut.
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In der Entwicklung ist ein MVP ein Release-Artefakt, das Kernhypothesen zum Nutzen, zur Zahlungsbereitschaft oder zur Bedienbarkeit unter realen Marktbedingungen testet. Es dient als Messinstrument, nicht als finaler Funktionskatalog.
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BDUF - Big Design Up Front, beziehungsweise ein Over-Engineered-Produkt: ein voll ausgestattetes Angebot, das ohne Markttest entwickelt wurde und dadurch hohe Kosten sowie hohes Fehlerrisiko trägt.